Aktuelle PostDoc-Projekte

Kalogerogianni Fotini: Untersuchung der lexikalischen Kompetenz von Schüler*innen mit Roma-Hintergrund und der Wörterbuchbenutzung im Griechisch- und im DaF-Unterricht, 07/05/2021

Supervisor: Dr. Chatzidimou Konstantinos


Griechische Schüler*innen mit Roma-Hintergrund weisen eine breite sprachliche und kulturelle Heterogenität auf. Darüber hinaus ist zu beachten, dass sie im Bildungssystem ausgegrenzt werden und folglich in der Schule scheitern, sowohl beim Abschluss der Pflichtschule, als auch bei der Fortsetzung des Studiums nach der Sekundarstufe I. Schulschwänzen, unregelmäßiger Schulbesuch, geringe Erwartungen der Lehrer*innen und der Familie, Anwendung von zwei Sprachen bei der innerfamiliären Kommunikation und der Kommunikation mit Gleichaltrigen, begrenzte Sprachkenntnisse in Griechisch vor dem Besuch des Kindergartens und der Grundschule sowie ineffektive Unterrichtspraktiken werden in der einschlägigen Literatur als Ursachen für das Schulversagen bei Schüler*innen dieser Gruppe genannt. Insbesondere im Kontext eines ethnischen Diskurses im Bereich der Bildungswissenschaften über die Roma-Schüler*innen wird die Ausgrenzung und Marginalisierung von Schüler*innen willkürlich als eine selbstverschuldete kulturelle Entscheidung der marginalisierten Individuen interpretiert, wobei ihre sozialen, sprachlichen und kulturellen Besonderheiten als zeitlose „Roma-Kultur“ oder als unveränderlicher „Charakter der Zigeuner“ dargestellt werden. Neuere empirische Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Institution Schule selbst für die unzureichenden akademischen Leistungen dieser Schüler*innen mitverantwortlich ist, insbesondere im Hinblick auf diskriminierende oder ausgrenzende Praktiken, die Lehrkräfte gegenüber Schüler*innen dieser Gruppe während des Lehr- und Lernprozesses anwenden. Die Forschung über die Sprachkenntnisse dieser Schüler*innen ist jedoch begrenzt, sowohl im Hinblick auf die Untersuchung der Faktoren, welche die Sprachkenntnisse verbessern bzw. behindern, als auch im Hinblick auf die Entwicklung von Strategien oder positiven Praktiken zur Verbesserung des Sprachenlernens und insbesondere der lexikalischen Fähigkeiten. Insbesondere im Hinblick auf die lexikalische Kompetenz fehlt es an Untersuchungen, die das Spektrum des Wortschatzes und die Probleme bei seiner Verwendung in spezifischen Kommunikationssituationen betonen, und zwar nicht nur in der offiziellen Schulsprache (Griechisch), sondern auch in der zweiten Fremdsprache, ein Bereich, zu dem die vorgeschlagene Untersuchung einen Forschungsbeitrag leisten will.

Vollendete Post-Doc-Dissertationsprojekte

Tsakalidou Sofia: Heterogenität im Kurs Deutsch als Zweite Fremdsprache in der Grund- und Sekundarstufe, 05/05/2021

Supervisor: Dr. Papadopoulou Charis-Olga


Der Unterricht in heterogenen Klassen ist der Alltag, den DeutschlehrerInnen bewältigen müssen. Es gibt nur wenige Forschungen in Griechenland, von denen die meisten das Phänomen tatsächlich in einem allgemeineren Kontext untersuchen oder sich auf einen bestimmten Parameter von Heterogenität, wie Lernschwierigkeiten fokusieren.

Das Hauptziel dieser Forschung ist, die Vielfalt im deutschsprachigen Unterricht systematisch zu erfassen und herauszufinden, wie Lehrerinnen und Lehrer mit dem heterogenen Unterricht umgehen. Forschungsgegenstand ist die Heterogenität in all ihren Erscheinungsformen (Lernbereitschaft, Lerner mit außergewöhnlichen Begabungen, Lerner mit Lernschwierigkeiten, Zuwanderer usw.).

Die einzelnen Forschungsziele sind: (a) die Erfassung der unterschiedlichen Teilfälle, die im Kontext des Unterrichts Deutsch als Zweite Fremdsprache in beiden Bildungsstufen (Primar- und Sekundarstufe) in Griechenland zu merken sind. (b) Wie gehen Lehrer mit der Vielfalt im Unterricht um? Halten sie Ihren Umgang mit Heterogenität für effektiv?

Schüssel-Wörter: Heterogenität, Deutsch als Zweite Fremdsprache unterrichten, Lernschwierigkeiten, interkulturelle Bildung, begabte Lerner