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    Aristoteles Universität Thessaloniki  

                                                                  

    Philosophische Fakultät | Abteilung für deutsche Sprache und Philologie

 

 

Einleitung

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Von 18. bis 20. November 2005 fand in Thessaloniki ein Symposion zum Thema „Deutsch als Fremdsprache in Südosteuropa - Bestandsaufnahme und Perspektiven“ statt. Die Teilnehmer waren Vertreter von 14 Universitäten aus Albanien, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, F.Y.R.O.M, Serbien, Slowenien und der Türkei – sowie Prof. Dr. Hermann Funk, der am 18.11.2005 den Eröffnungsvortrag zum Thema ,,Ausbildung von DaF-Lehrenden – neue Herausforderungen in einem veränderten Berufsbild’’ gehalten hat. Das Symposium, welches von der Abteilung für Deutsche Sprache und Philologie der Aristoteles-Universität Thessaloniki in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Thessaloniki organisiert wurde, sollte eine erste Kontaktaufnahme sowie Möglichkeiten zur Kooperation und Kommunikation in der Region ermöglichen und damit eine Basis für eine darauf aufbauende, zukünftige Zusammenarbeit schaffen.

Für die Planung des Symposiums sprach zum einen, dass uns gewisse Gemeinsamkeiten verbinden, dass alle Länder Südosteuropas seit langem vielschichtige Beziehungen zum deutschsprachigen Raum haben und die Rolle von Deutsch (als Fremdsprache) eine Besondere ist: Neben lange gewachsenen, historischen Beziehungen zu Deutschland und Österreich, gibt es in Südosteuropa eine Vielzahl von Menschen, die Deutsch sprechen und die vielfältige Beziehungen zu den deutschsprachigen Ländern unterhalten: Viele haben im deutschsprachigen Raum studiert, akademische Kontakte geknüpft und aufrechterhalten; andere waren als Arbeitsemigranten in Deutschland und sind mittlerweile remigriert; wieder andere haben als politische Flüchtlinge eine zeitlang in Deutschland verbracht. Und schließlich dürfen die starken Verflechtungen in Handel und Industrie nicht vergessen werden. Zum anderen waren es die Unterschiede: Jedes Land hat unter dem gemeinsamen Dach Südosteuropa seine eigenen Besonderheiten, hat seine eigene  Lerntradition und jede Deutschabteilung ihr eigenes Curriculum entwickelt, die in den Nachbarländern weitgehend unbekannt sind. Da wir jedoch alle vor ähnlichen Aufgaben - wie der Umstrukturierung im Hinblick auf Bologna, der Suche nach effektiven Modellen für die Spracharbeit oder der Integration von Praktika ins Studium – stehen, wollten wir mit dem  Symposium ein offenes Gespräch über diese Aufgaben ermöglichen sowie über (gemeinsame) Lösungen, Kooperationsmöglichkeiten und eventuell auch über gemeinsame Studiencurricula.

Die Idee zum Symposion hatte Frau Prof. Dr. Angeliki Kiliari, stellvertretende Leiterin der Deutschen Abteilung der Aristoteles-Universität Thessaloniki. Auf der Suche nach einer Realisierungsmöglichkeit, konnte sie das Goethe-Institut Thessaloniki für ihre Idee gewinnen. Erste Anfragen in den Nachbarländern stießen auf großes Interesse, was zu einer noch größeren Motivation und schließlich der gemeinsamen Umsetzung der Idee führte.

 

Während des Symposiums wurde in Arbeitsgruppenphasen sowie im Plenum über folgende Themen diskutiert:  Ausbildung von DaF-Lehrenden in den einzelnen Universitäten, Motive für ein DaF-Studium, Berufsaussichten für Deutschstudenten, Studieninhalte, Curricula, Praktika, Sprachkompetenzen der Studierenden, Aufbaustudiengänge bzw. Fernstudien, Umstrukturierungen im Hinblick auf Bologna, Forschungsschwerpunkte, Kooperationsmöglichkeiten in der Region sowie Zukunftsperspektiven.

Die Länderpräsentationen sowie die Präsentationen der einzelnen Universitäten durch deren Vertreter spiegeln sich in den Beiträgen der Autoren dieses Bandes wieder.

Die Diskussion der genannten Themen sowie deren Ergebnisse werden im Folgenden dargestellt.

 

Die Motivation und Berufsaussichten für Deutsch-Studenten war die erste Thematik, die in den Arbeitsgruppen besprochen wurde. Es zeigte sich, dass es in allen vertretenen Ländern eine ähnliche Palette von Berufsfeldern gibt, die für die Studienabsolventen in Frage kommen. Zu den „Klassischen“ gehören die Lehrberufe, die in Öffentlichen Schulen, in der Erwachsenenbildung oder in Studienbegleitendem Deutschunterricht ausgeübt werden oder das Übersetzen und Dolmetschen. Weitere Berufschancen existieren in der Wirtschaft bzw. im Management, z.B. in Firmen, in Vereinen und dem Tourismus. Darüber hinaus ist der Kultur-Sektor zu nennen – Kulturinstitutionen, Medien, Verlage, Bibliotheken – und schließlich die Wissenschaft und deren Bedarf an jungen Nachwuchswissenschaftlern. Bei der Entscheidung für oder gegen ein Deutschstudium spielen jedoch nicht nur die Berufsfelder, sondern die realen Berufsaussichten eine wesentliche Rolle. Die Aussicht auf eine/keine sichere Arbeitsstelle beeinflussen die Motivation positiv bzw. negativ – und zwar in allen vertretenen Ländern: In Ländern (wie z.B. in Albanien), in denen Deutsch als Fremdsprache in den Öffentlichen Schulen noch nicht eingeführt ist, sind die Berufsaussichten für Deutschlehrer eher schlecht. In anderen Ländern (Bulgarien und Kroatien) hingegen, in denen Deutsch auch im Primarbereich unterrichtet wird – in Bulgarien sogar als erste Fremdsprache! – ist ein neuer Markt entstanden, der sogar von Lehrermangel gekennzeichnet ist. Oder es gibt, wie in Griechenland, Alternativen zu den - gemäß der Nachfrage - wenigen Stellen in Öffentlichen Schulen: Wenn auch ohne Festanstellung so können die Absolventen dennoch in einem der zahlreichen privaten Fremdspracheninstituten unterkommen.

Trotz der genannten Chancen ist der Lehrerberuf für viele Deutschstudenten nur die „zweite Wahl“. Verantwortlich dafür ist die schlechte Bezahlung – bzw. die wesentlich bessere in der Wirtschaft oder anderen, bereits genannten, Arbeitsfeldern.

Hinzu kommt, dass bei vielen Studenten das Interesse an einem Studium der Anglistik bei vielen größer, und Deutsch/ Germanistik auch in dieser Hinsicht eine zweite Wahl ist: sie studieren Germanistik, weil sie zu ihrem Wunschstudium nicht zugelassen wurden.

In Ländern mit politischen und ökonomischen Schwierigkeiten, in denen die Prioritäten anders liegen und die Motivation der Germanistikstudenten gering ist, kommt es mitunter sogar zur Legitimationsfrage für das Fach Germanistik / DaF; oder das Germanistikstudium wird ganz schlicht als ein Sprungbrett für eine Tätigkeit im Ausland gesehen. In diesem Sinne werden Austauschprogramme oftmals dazu genutzt, um parallel dazu nach Arbeitsmöglichkeiten Ausschau zu halten.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass Deutsch in unserer Region stärker gefördert werden soll. Als ein Schritt in diese Richtung wurde der bereits existierende verstärkte Schüleraustausch genannt. Für eine effektive Förderung wären jedoch mehr Unterstützung sowie eine aktivere bzw. systematischere Sprachenpolitik von deutscher Seite erforderlich. Das Fehlen dieser sowie der Eindruck der Vertreter Südosteuropas ist in dem folgenden Zitat treffend formuliert: ,,Wir haben das Gefühl, dass wir eine Sache verteidigen, die die Deutschen schon aufgegeben haben.’’ Man war sich einig, dass Werbung für Deutsch als Werbung für Mehrsprachigkeit verstanden wird. Dass diese dringend notwendig ist, liegt auf der Hand, betrachtet man den Rückgang des Deutschen zugunsten des Englischen. Als Beispiel wird erwähnt, dass selbst deutsche Firmen von den Bewerbern ausschließlich Englisch-Kenntnisse verlangen.

Als die wichtigsten Ergebnisse der Diskussion  können folgende formuliert werden:

·         Der Lehrerberuf ist häufig kein vordergründiges Motiv, da die Bezahlung unbefriedigend ist.

·         Die Berufsaussichten für angehende Deutschlehrer sind – in vielen Ländern - relativ gut.

·         Der Lehrerberuf ist schlecht bezahlt, stellt jedoch eine sichere Arbeit dar.

·         In einigen Ländern ist ein Arbeitsplatz als Deutschlehrer an einer Schule garantiert, oft bedingt durch die niedrige Zahl der Studierenden.

·         Deutsch soll in Südosteuropa als Brücke fungieren.

·         Werbung für Deutsch sowie eine aktivere Sprachenpolitik von deutscher Seite sind dringend notwendig.

 

Als nächstes wurden die Studieninhalte des Studiengangs Germanistik diskutiert. Grundlage dafür waren zum einen die Länderpräsentationen, in denen die Struktur des Studiums in den einzelnen Ländern sowie die Fachrichtungen dargestellt wurden, und zum andern die Übersichten über die Studieninhalte der einzelnen Abteilungen durch deren Vertreter. Dabei wurde auch auf die wesentlichen Lehrschwerpunkte in den Abteilungen hingewiesen sowie die Frage zur Struktur und Gewichtung der Schwerpunkte aufgeworfen.

In den meisten Abteilungen wird nicht zwischen „Germanistik“ und „DaF“ getrennt, sondern es existiert das „klassische“ Modell, nach dem sich das Studium in zwei Schwerpunkte gliedern lässt, nämlich  Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft. Problematisch ist dabei, dass es nicht immer leicht ist, diese Schwerpunkte gleichwertig anzubieten bzw. zu kombinieren und häufig einer zu kurz kommt. Folge ist oft ein stark an Germanistik und Literaturwissenschaft orientiertes Studium; eine weitere, dass die Studenten demzufolge nur über geringe Kenntnisse erziehungswissenschaftlicher und didaktischer Methodik verfügen. Nur in der Türkei existieren DaF-  und Germanistikstudiengänge voneinander getrennt in unabhängigen Abteilungen. Die türkischen Kolleginnen betonten die Vorteile dieser Trennung.

Diskutiert wurde weiterhin, inwiefern Veränderungen innerhalb der Fachrichtungen von den Studiencurricula berücksichtigt werden. Ein Beispiel dafür ist das frühe Fremdsprachenlernen und damit verbunden die Frage, in welchem Ausmaß künftige Lehrer entsprechend ausgebildet werden und welche Kompetenzen ausgebildet werden müssen. Die aktuelle Entwicklung „Deutsch in den Grundschulen“ erfordert entsprechende - auf die Primarstufe vorbereitende -  Studieninhalte welche in den Studiencurricula der meisten Länder bisher noch nicht ausreichend integriert wurden. Nur in Slowenien ist Frühes Fremdsprachenlernen im Curriculum aufgenommen worden, so dass künftige Lehrer dementsprechend ausgebildet werden.

Eine Thematik, welche im Zusammenhang mit den Studieninhalten alle Anwesenden beschäftigt, ist deren Umstrukturierung im Hinblick auf den Bologna-Prozess. Auch wenn sich die Länder in unterschiedlichen Stadien der Umstrukturierung befinden, haben doch fast alle Schwierigkeiten mit der veränderten bzw. der zu verändernden Situation. Allein die eingeschränkte Studiendauer (3+2 Studienjahre oder 4+1 Studienjahre) erfordert Veränderungen - z.B. Revision von bestehenden Curricula, Intensivierung des Studiums, Aufnahme von neuen Inhalten, Umstrukturierung und Modularisierung der alten Inhalte – deren konkrete Umsetzung noch nach überzeugenden „Modellen“ sucht. Hierbei wurde kritisch diskutiert, inwieweit eine neue Studienordnung im Sinne Bolognas nicht nur eine verkappte, alte Studienordnung sei, die lediglich neu geordnet und modularisiert ist, oder ob es sich schlicht um alte Inhalte handelt, die mit neuen Überschriften versehen werden.

Fraglich ist zudem für viele, ob im Rahmen des Bologna-Prozesses über die genannte Umstrukturierung der Studieninhalte hinaus eine institutionelle Trennung zwischen Deutschlehrerausbildung (DaF) und Germanistik von Wichtigkeit wäre. Dafür spricht sicherlich die geforderte Berufsbefähigung des BA, die frühe Berufsorientierung durch entsprechende Studieninhalte und die Notwendigkeit, bestimmte Berufsaussichten an ein Studium koppeln zu können. Außerdem würde die Trennung die Anerkennung des DaF-Studiums als Wissenschaftsgebiet unterstützen.

 

Der Austausch über die Studieninhalte legte den über Praktika nahe: Dabei stellte sich als gemeinsamer Nenner aller beteiligten Länder heraus, dass die Praktika Bestandteil des Studiums sind. Ansonsten unterscheiden sich die einzelnen Modelle in folgenden Punkten:

 

 

Schließlich waren sich alle Beteiligten einig, dass die Praktikumssituation durch zwei Phänomene effektiver gestaltet werden kann und sollte: Erstens durch eine Bezahlung der Mentoren, um diese zu motivieren und zweitens, durch eine (stärkere) Praktikantenmobilität.

 

Die Frage nach Curricula und Studieninhalten zieht – insbesondere im Hinblick auf den Bologna-Prozess – die, nach existierenden Aufbaustudiengängen (Masterstudiengänge) nach sich. Die Mehrheit der vertretenen Universitäten verfügt bereits über einen Aufbaustudiengang, welcher im Durchschnitt zwei Studienjahre dauert, und der auch als Vorstufe zu einem Promotionsstudium dient bzw. vorausgesetzt wird. Die Inhalte der Aufbaustudiengänge sind nicht ausschließlich auf Germanistik oder DaF beschränkt, sondern auch fachübergreifend und interdisziplinär, beziehen Nachbarwissenschaften mit ein und orientieren sich zum Teil an dem Bedarf des Arbeitsmarktes der jeweiligen Region.

Ein Fernstudium gibt es nur in Griechenland: Die Fernuniversität in Patras bietet einen 2-jährigen Masterstudiengang im Bereich DaF als Fernstudium an.

Auf die einzelnen Aufbaustudiengänge an den Universitäten gehen deren Vertreter in ihren Beiträgen dieses Tagungsbandes dezidiert ein. Hier sei nur noch der Ausgang der Debatte über Aufbaustudiengänge erwähnt: Das Interesse an weiteren Aufbau- /Masterstudiengängen ist in allen Ländern groß und damit auch an einer Kooperation oder einem möglichen Austausch von Modulen.

 

Als ein wichtiges Thema stellte sich weiterhin die Sprachkompetenz der Studierenden heraus. Dabei interessierte sowohl, welche Sprachkenntnisse zu Beginn des Germanistik-/ DaF-Studiums vorausgesetzt werden, als auch welche Sprach- oder Schlüsselkompetenzen während des Studiums angestrebt werden sollen. Zudem zeigte sich, dass die anstehenden Umstrukturierungen der Spracharbeit in Zusammenhang mit „Bologna“ viele Fragen aufwerfen und der Austauschbedarf diesbezüglich bei allen Beteiligten sehr groß ist.

Zunächst zu den erforderlichen Deutschkenntnissen der Studierenden bei Studienbeginn: In fast allen Ländern existiert eine Form von Aufnahmeprüfung. Nur in Slowenien wird der Zugang zur Universität bzw. die Vergabe der vorhandenen Studienplätze bestimmter Studienfächer über Numerus Clausus reguliert, wobei die Deutschnote jedoch nicht berücksichtigt wird.

Trotz Zulassungsbeschränkung sind die Deutschkenntnisse der Studienanfänger  sehr unterschiedlich, was u.a. darauf zurückgeführt werden kann, dass die Studienbewerber die Aufnahmeprüfungen z.T. (nur) durch ein sehr gezieltes Training bestehen. Die daraus resultierenden Probleme sind sehr heterogene Studentengruppen, die Einstufungstests sowie Gruppendifferenzierung erforderlich machen. Einzige Ausnahme stellt die Regelung in der Türkei dar, nach der Studierende mit geringen Deutschkenntnissen einen einjährigen Vorbereitungskurs (an der Universität) absolviert haben müssen, um de facto mit ihrem Germanistikstudium beginnen zu können.

Die Diskussionen in den Arbeitsgruppen und im Plenum sowie die Beiträge in diesem Band zeigen, dass die Spracharbeit in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich aussieht, zum Beispiel können die Studierenden in Bulgarien ihre Kenntnisse in 1000 Stunden Sprachunterricht (in vier Studienjahren) ausbauen, in Slowenien existieren Portfolios zum Auffangen der schwächeren Studenten, in Albanien erweitern die Studierenden ihre Deutschkenntnisse neben dem einsemestrigen Sprachkurs an der Universität oft außerhalb in Nachhilfeschulen und in Thessaloniki erfolgt die Spracharbeit vier Semester lang zweigeteilt in Kursen für stärkere und schwächere Studierende.

Neben den Sprachkenntnissen wurde die Studierfähigkeit allgemein diskutiert. Viele Studierende haben Schwierigkeiten beim Argumentieren, Diskutieren und Formulieren insbesondere auf wissenschaftlichem Niveau oder sind erst nach zwei Jahren in der Lage, einen wissenschaftlichen Text zu verstehen. Es wurde als besonders notwendig erachtet, Textkompetenz auszubilden, die von Sprachkompetenz nicht zu trennen ist. Aus diesem Grund sollten Strategien zur effizienten Rezeption und Produktion wissenschaftlicher Texte angeboten werden.

Konsens bestand auch im Hinblick auf die Notwendigkeit von klaren Zielbeschreibungen für die Spracharbeit: Im Sinne einer Vergleichbarkeit sollen die Zielbeschreibungen in Anlehnung an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GERR) für Sprachen erfolgen – auch wenn der Referenzrahmen (GERR) von vielen als revisionsbedürftig erachtet wird (unzureichende Definition von Übergängen, Aussagekraft von Beschreibungen der Niveau-Stufen).

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass spätestens mit den Umstrukturierungen in Zusammenhang mit „Bologna“ (in ECTS) klar definiert werden muss, welche Anteile Spracharbeit und wissenschaftliches Arbeiten im Studium haben und welches sprachliche Niveau vorausgesetzt bzw. angestrebt wird. Für den Lehrerberuf plädierten die Anwesenden dafür, die Niveaustufe C1 als Ausbildungsziel anzustreben und schlugen vor, ein Vorbereitungsjahr einzuführen.

Ob bzw. wie dieses Ausbildungsziel als auch eine Unterrichtsfähigkeit im Rahmen eines BA-Studienganges erreicht werden kann, ist weitgehend unklar. Es wurde diskutiert, ob eine Auslagerung der Spracharbeit aus den Universitäten („Outsourcing“) eine Lösungsmöglichkeit wäre. Alternativ dazu könnten in einem „integrierten Konzept“ bestimmte Schlüsselkompetenzen im Rahmen der Spracharbeit an den Universitäten gefördert werden.  Für Letzteres wäre eine Weiterbildung der Lehrenden notwendig. Der Mehrheit schien ein Mittelweg als sinnvoll, verbunden mit einer neuen Reflexion der sprachpraktischen Übungen.

 

Die letzte sowie „zukunftsweisende“ Thematik, mit dem sich die Beteiligten auseinandersetzten, waren die  Forschungsschwerpunkte sowie Kooperationsmöglichkeiten in der Region. Auf die Forschungsschwerpunkte aller Kollegen konnte in den Arbeitsgruppen nicht dezidiert eingegangen werden. Vielmehr ging es um ein Aufzeigen der Forschungsgebiete als Grundlage für einen daran anknüpfenden Austausch zwischen verschiedenen Abteilungen bzw. Kollegen ähnlicher Forschungsgebiete. (Einige Vertreter gehen in ihren Beiträgen auf die Forschungsschwerpunkte in ihren Abteilungen ein).

Thematisiert wurden die Unterschiede zwischen der Inlands- und Auslandsperspektive des Germanistik- bzw. DaF-Studiums: Dabei wurde betont, dass die didaktische Fachliteratur in der Regel auf die Inlandssituation in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum ausgerichtet ist und häufig wenig mir der Situation des Deutschlernens im Ausland und in der Auslandsgermanistik zu tun hat.  Viele sprachen sich daher für ein verstärktes Fokussieren der Auslandsperspektive aus, die sich u.a. dadurch auszeichnet, dass überwiegend erstsprachlich homogene Gruppen unterrichtet werden. 

Die Gespräche während des Symposiums zeigten immer wieder, dass die Vertreter der Universitäten in verschiedener Hinsicht mit einer ähnlichen Situation konfrontiert sind, sei es die Alltagspraxis, die Rolle von DaF im jeweiligen Land, die Auswahl von Studieninhalten, die Suche nach effektiven Modellen für Sprachpraxis und Praktika und vor allem bei den Umstrukturierungen im Hinblick auf Bologna. Alle Teilnehmer befürworteten daher unbedingt eine engere Kooperation, verbunden mit einem regelmäßigen Austausch von Ideen, Vorgehensweisen, Forschungsergebnissen und Möglichkeiten für die Umstrukturierungsprozesse („Bologna“).

Konkret wird folgende Zusammenarbeit angestrebt:

 

 

Das Zustandekommen des Symposiums sowie die Diskussionen, die während der Tagung geführt wurden, haben deutlich gemacht, wie wichtig uns allen der gegenseitige Austausch  war – und ist. Über die zu erwartenden Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Situation von DaF in den vertretenen Ländern Südosteuropas stellte sich heraus, dass wir alle nach effektiven und sinnvollen Modellen für die Umstrukturierungen im Hinblick auf Bologna suchen. Auch wenn wir uns innerhalb dieses Prozesses in unterschiedlichen Phasen befinden, hat der Austausch nicht nur zur angestrebten Bestandsaufnahme beigetragen sondern darüber hinaus auch zur Suche nach gemeinsamen Lösungen.

Dennoch bleibt ein kleiner bitterer Nachgeschmack: Die Zeit war zu kurz. Einige Themen konnten nur andiskutiert werden. In diesem Sinne hoffen wir auf das nächste Mal in Istanbul und dass wir dort etwas mehr Zeit haben werden, um auf das Fundament, welches in Thessaloniki geschaffen wurde, aufzubauen.

 

Uns bleibt es schließlich, Dank zu sagen. Wir danken allen Autoren für die gute Zusammenarbeit, die intensiven Diskussionen und informativen Beiträge. Wir freuen uns sehr, dass wir Dank des Engagements von Seiten aller Autoren das Ziel einer Bestandsaufnahme zur Situation von Deutsch als Fremdsprache in Südosteuropa  erreichen  konnten.

 

Für die Inhalte der nun folgenden Beiträge sind ausschließlich die Autoren verantwortlich. Leider war es auf Grund der Gegebenheiten an den einzelnen Universitäten nicht für alle Autoren möglich, sich an den von uns vorgegebenen inhaltlichen Leitfaden zu halten. Dies erklärt die zum Teil sehr großen Unterschiede zwischen den einzelnen Beiträgen.

 

                                                  Paraschos Berberoglu, Georgios Perperidis,  Jutta Wolfrum

                                                                                    Thessaloniki, im Juli 2006